Prof. Dr. Jens Bormann, Präsident der Bundesnotarkammer, eröffnete die Diskussion mit einem Impulsvortrag und nahm ebenfalls an der Podiumsdiskussion teil. In seinem Impulsvortrag zeigte Prof. Dr. Bormann das enorme Potential auf, dass die aktuell diskutierten Technologien für das Rechtswesen mit sich bringen. So ist KI bereits in der Lage, datenbasierte juristische Entscheidungen zu treffen. Auch bei der Erstellung von Verträgen oder mittels automatisierter Recherche kann die Arbeit von Juristinnen und Juristen durch Legal Tech unterstützt werden. Doch diese technischen Möglichkeiten werfen auch eine Reihe von weiteren Fragen auf, die im Rahmen des gestrigen Abends diskutiert wurden.
An der Podiumsdiskussion nahmen der Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Rechtsausschusses Dr. Thorsten Lieb (FDP), der stellvertretende Standortsprecher des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz in Berlin Dr. Aljoscha Burchardt, die Vorstandsvorsitzende des Legal Tech Verbands Deutschland e.V. Alisha Andert und der Universitätsprofessor der Freien Universität Berlin Prof. Dr. Bertram Lomfeld teil. Moderiert wurde die Veranstaltung durch den Juristen und Digitalunternehmer Dr. Hakke Hansen.
Zentrales Thema der Podiumsdiskussion war, wie vor dem Hintergrund der Digitalisierung ein zukunftsfähiges Rechtwesen aussehen kann. Weiter wurde darüber diskutiert, wie sich die Digitalisierung der Justiz vorantreiben lässt. Die Diskussionsteilnehmenden waren sich darin einig, dass KI und Legal Tech einen Umbruch für die Arbeitswelt von Juristinnen und Juristen bedeuten. Umso wichtiger sei es daher, die Entwicklung dieser Technologien aktiv auszugestalten. Dabei sind Transparenz und eine demokratische Teilhabe von zentraler Bedeutung, um Vertrauen in die neuen Technologien zu schaffen. KI, Legal Tech und Blockchain bieten mächtige Werkzeuge, die menschliche Fähigkeiten in bestimmten Bereichen übertreffen. Die Frage, wer die Verantwortung übernimmt, spielt daher eine bedeutende Rolle, die es im gesamtgesellschaftlichen Kontext zu definieren gilt. Es braucht einen Konsens über den Umgang mit diesen Systemen, um potentielle Fehler und Missbrauch zu vermeiden.
Die Veranstaltung war die dritte aus unserer Reihe, mit der die Bundesnotarkammer den Dialog zu aktuellen Themen fördern und neue Perspektiven vermitteln möchte. Darüber hinaus dienen die Abende dem fachlichen Austausch und bieten Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen. Die nächste Veranstaltung findet im Herbst 2023 statt. Melden Sie sich gern jetzt schon per E-Mail an bundesnotarkammer(at)s-f.com an. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Eine kleine Auswahl von Bildern zu der Veranstaltung finden Sie hier.
